Dienstag, 6. September 2011

"Spiegel" und "Welt" aus gegebenem Anlass

Abseits der laufenden Diskussionen zu 9/11 in der Truther-Bewegung und in (halbwegs) unabhängigen Medien dominieren Printmedien wie "Der Spiegel" oder "Die Welt" die aktuelle Berichterstattung mit ganz anderen Stories zum Thema.

Hier werden nicht Bildmanipulationen diskutiert, Verwicklungen der Geheimdienste in die Anschlagsplanung oder die Statik der Gebäude, sondern die Texte nehmen v.a. die Perspektive einzelner Betroffener ein. Das ist eine mögliche journalistische Herangehensweise, sollte aber nicht die einzige sein. Wenn sie die einzige ist, steckt System dahinter.

"Der Spiegel" kümmert sich um eine "Geschichtenerzählerin", die an Ground Zero ihre Sicht als Zeugin der Anschläge Touristen mitteilt. Oder er porträtiert den deutschen Uni-Professor, der Mohammed Atta zu seinem akademischen Abschluss verhalf. Außer der Tatsache, dass auch dies eine etwas 'besondere' Art ist, mit 9/11 verbunden zu sein, tut das recht wenig zur Sache. Dass Atta schon in seiner Diplomarbeit radikale Sinnsprüche verewigte, verwundert jedenfalls nicht. Und weil zu den Ereignissen am 11. September 2001 anscheinend schon alles Wichtige gesagt ist, weist das Hamburger Nachrichtenmagazin dann noch auf ein Foto-Projekt von Christoph Klauke hin, in dem das Ganze nonverbal dokumentiert sein soll - in 28 Porträtfotografien einer jungen Frau. Alle Bilder sind nach den Anschlägen entstanden, spiegeln also keine Entwicklung wieder, sondern halten eine Post-9/11-Stimmung fest - sofern man dies an solchen Momentaufnahmen ersehen kann. Aus Gründen der journalistischen Unabhängigkeit ist die E-Mail-Adresse der Galerie, die die limitierte Auflage der Fotografien verkauft, im Text gleich mitgeliefert.

Eine ganz besondere Preziose hat dann "Die Welt" aufzubieten: Die Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow hat angeblich eine junge Frau gerettet, indem sie sie am 11. September 2001 beinahe überfuhr, woraufhin ihr Opfer die Bahn zur Arbeit verpasste. Die Abbildung von Paltrow und der Fußgängerin bestärkt den Eindruck eines Zufalls ...

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